Überall in Israel wird die Erinnerung an die von der Hamas entführten Geiseln wach gehalten. In der HaRishonim Junior High School haben sich Lehrpersonal und Schülerschaft mit gelben Schleifen an den Handgelenken ausgestattet, um die Geiseln stets im Blick zu behalten. So haben die entführten Menschen einen Platz in der Öffentlichkeit und in den Herzen der Israelis. Stühle mit Fotos, Betten, Teddybären oder eben gelbe Schleifen trösten auch die Angehörigen der Geiseln, die spüren sollen, dass alle gemeinsam leiden.
Die Situation in Ganey Tikva ist leider unverändert. Immer noch gibt es regelmäßigen Raketenalarm, Einschläge in der Nachbarschaft, Lebensmittel und Wasser werden bevorratet. Das Verhältnis von arabischen und jüdischen Israelis untereinander ist gespant, denn man vertraut sich nicht mehr so recht, sondern fürchtet einander.
Menschen werden eingezogen, selbst die über 50-Jährigen, schließlich gibt es auch außerhalb der Front genug zu tun, um die kämpfenden Soldatinnen und Soldaten zu unterstützen. Viele Plätze am Familientisch oder an der Arbeitsstelle sind leer. Mancher Platz wird leer bleiben, denn nicht alle Kämpferinnen und Kämpfer kehren zurück. Auch in Ganey Tikva gibt es ein Mahnmal für die gefallenen Bürgerinnen und Bürger. Werden dort noch mehr Namen eingraviert? Es ist Krieg, und er wird dauern. Kaum vorstellbar.
Ein Monat ist vergangen: Am 07.11. wurde in Ganey Tikva der ermordeten und der entführten Menschen gedacht, im Rathaus, bei einer Zeremonie und auf der Straße. Die Bilder geben einen Eindruck.