Wie es den Menschen in unserer Partnerstadt seit dem „Schwarzen Samstag“ geht

Ein Wiedersehen mit Lizzy und Ruthy aus Ganey Tikva

Am 21.11.2023 hatte Bürgermeister Frank Stein zu einem besonderen Pressetermin eingeladen, bei dem Lizzy Delaricha und Ruthy Vortrefflich aus Ganey Tikva zugeschaltet wurden. Sie haben vom Krieg der „Eisernen Schwerter“ berichtet und zwei Menschen mitgebracht, die unmittelbar vom „Schwarzen Samstag“, dem Massaker der Hamas am 07.10. in Südisrael betroffen sind: Tali hat ihre Tochter Doreen, ein fröhliches, junges Mädchen, verloren. Doreen hat „das Leben gegessen“, wie es in einem hebräischen Sprichwort heißt, sie war voller Energie, hatte viele Pläne und wollte beim Nova Music Festival einfach feiern. Dann kam die Hamas und Doreen starb. Tali hat den Tatort besucht, sie berichtet von den Bildern, die sie gesehen hat, von dem Schock der seitdem durch ihre Familie geht, alle lähmt, so dass der 27-jährige Sohn so sehr am Boden zerstört ist, dass er seine geplante Hochzeit nicht feiern kann. Jetzt ist alles anders. Lizzy bestätigt, dass mit dem „Schwarzen Samstag“ das bisherige Leben abrupt endete und ein neues, noch unsicheres und trauriges begann. Auch Rozi erzählt von ihrem Cousin, der von der Hamas entführt wurde. Kein Lebenszeichen, keine Information, nichts – außer der Angst, was wohl mit ihm geschieht, wie er behandelt wird, und der Frage, ob er jemals wieder zurückkommen wird.

Lizzy fasst in ihrer Ansprache die Situation in Ganey Tikva:

Ich möchte euch meine herzlichste Dankbarkeit und Wertschätzung zum Ausdruck bringen.

Wir wissen eure Feinfühligkeit und Anteilnahme in dieser für Israel unglaublich her-ausfordernden Zeit sehr zu schätzen. Dies ist vielleicht eine der schwierigsten Zeiten, die wir je erlebt haben.

Eure Freundschaft und Unterstützung bedeuten uns sehr viel. Die von euch zum Ausdruck gebrachte Besorgnis ist nicht unbemerkt geblieben.

Wir spüren eure Anwesenheit und Unterstützung jeden Tag aufs Neue, und das ist für uns von enormer Bedeutung. Deutschland war stets ein treuer Verbündeter Isra-els, und wir können nicht genug betonen, wie dankbar wir dafür sind.

Bei den tragischen Ereignissen des Schwarzen Samstags haben wir Terroranschläge, Übergriffe und unvorstellbare Massaker erlebt. Wir befinden uns in einem Krieg und kämpfen darum, das Gefühl der Sicherheit wiederherzustellen und unser geliebtes Zuhause zu schützen.

Unsere Gebete sind inbrünstig der sicheren Rückkehr aller Gefangenen und unserer tapferen Soldaten gewidmet. Ihr Wohl liegt uns am Herzen.

Auch wenn der Weg zur Genesung lang sein mag, bleibt unser Geist unnachgiebig und wir stehen vereinter denn je da. Unser oberstes Ziel ist es, Sicherheit und Frieden in unserer Nation wiederherzustellen.

Wir haben einen Bericht erstellt, der die Initiativen und Maßnahmen zusammenfasst, die unsere Stadt seit dem 7. Oktober in dieser durch den aktuellen Krieg verursachten Krisenzeit umgesetzt hat.

Zu den Schwerpunkten gehören:
Persönliche Sicherheit
Sicherung von Wohnräumen
Unterstützung des Bildungssystems
Moralfördernde Aktivitäten
Umfangreiche Rekrutierung von Freiwilligen und bürgerschaftliches Engagement

Die Stadt hat außerdem ein robustes Reaktionssystem eingerichtet, einschließlich eines städtischen Callcenters, das neben Notfallmaßnahmen eine Vielzahl von Anfragen und Routineangelegenheiten bearbeitet und rund um die Uhr per Telefon und WhatsApp erreichbar ist.

Wir konzentrierten unsere Unterstützung auf Familien, die aus ihren Häusern evakuiert wurden, die Bindung von Freiwilligen und die Widerstandsfähigkeit der Gemeinschaft. Wir haben Maßnahmen ergriffen, um Familien, die direkt von dieser Krise betroffen sind, emotionale Unterstützung und Hilfe zu bieten.

Die Stadt hat außerdem technologiegesteuerte Lösungen implementiert, beispiels-weise eine rund um die Uhr besetzte Kommandozentrale, eine städtische Notfall-Hotline und intelligente Armbänder für die hörgeschädigte Gemeinschaft.

Insgesamt zielen die Initiativen der Stadt darauf ab, die Widerstandsfähigkeit der Gemeinschaft zu stärken, die Notfallvorsorge zu verbessern und die Bewohner in diesen herausfordernden Zeiten in verschiedenen Aspekten ihres Lebens zu unterstützen.

Unten angehängt finden Sie die zugehörige Präsentation, die die Maßnahmen der Kommunen in Israel näher beschreibt (A month in review). Ebenfalls unten finden Sie einen Link zu einem Film, den Lizzy über den „Schwarzen Samstag“ gezeigt hat, der den aktuellen Krieg ausgelöst hat (Swords of Iron – Municipal Pespective).

Spendenkampagne wird initiiert

Stadt und Verein möchten die Schwesterstadt aktiv in dieser Ausnahmesituation unterstützen und planen eine Spendenkampagne. Rund 300 Evakuierte werden in Ganey Tikva betreut, darunter 30 Familien. Lizzy Delaricha hatte am Vorabend bereits auf Anfrage einige Spendenzwecke vorgeschlagen. Frank Stein und Lutz Urbach werden nun den Spendenzweck abstimmen und die Kampagne starten. Fest steht schon, dass es um konkrete Hilfen für die betroffenen Menschen gehen wird, und fest steht auch schon die Kontoverbindung:

Städtepartnerschaft Ganey Tikva-Bergisch Gladbach e.V.
IBAN: DE08 3706 2600 4023 3620 10
VR Bank eG Bergisch Gladbach-Leverkusen
Kennwort: Solidarität mit Ganey Tikva

Prominente Unterstützung

Lutz Urbach, unser Vorsitzender, begrüßt außerdem ein neues Vereinsmitglied: Bürgermeister Frank Stein tritt in unseren Verein ein, um die Städtepartnerschaftsarbeit aktiv zu unterstützen und seine Solidarität mit Israel zu zeigen. Herzlich willkommen, lieber Frank Stein!

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