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Liebe Freundinnen und Freunde der Städtepartnerschaft mit Ganey Tikva,

die Sommerferien neigen sich ihrem Ende zu, und wir kommen langsam wieder in den Alltagsmodus. Für unseren Verein stehen zwei besondere Veranstaltungen an, die dicht aufeinander folgen, aber sehr unterschiedlich sind. Beide Veranstaltungen sind mit Umtrunk bzw. Imbiss verbunden, so dass wir um Voranmeldung bitten.

Zum einen möchte ich Sie herzlich zur einer Kooperationsveranstaltung mit dem Beit Jala-Verein einladen:

20.08.2022
15.00 bis ca. 20.00 Uhr mit Imbiss
Yuval Ben-Ami: Von einem, der auszog, das Fürchten zu verlernen.
Kirche zum Heilsbrunnen, Im Kleefeld 36, 51467 Bergisch Gladbach
Eintritt frei, um Spenden wird gebeten.
Bitte um Anmeldung: susanne.schloesser@ganey-tikva-verein.gl

Yuval ist ein besonderer Typ. Jüdisch, kritisch aber tolerant, ein echter Menschenfreund, aufgeschlossen, wissbegierig, klug und mit ganz viel Humor gesegnet. Als wir uns erstmals in Ganey Tikva bei seinen Eltern trafen (die Künstlerin Orna ist seine Mutter - Skulptur „A Key to Friendship“ auf dem Ganey Tikva-Platz und Ausstellung „Entire Life in a Package“ im Kunstmuseum Villa Zanders), lud er meinen Mann und mich spontan ein, mit einer amerikanischen Reisegruppe (National Geographic) einen Ausflug von Jerusalem nach Ramallah zu machen. Dabei konnten wir seine Art der Reiseleitung erleben und seinen besten Freund und Kollegen Husam kennenlernen. Husam ist ein Palästinenser mit Hamas-Vergangenheit, der sich heute für friedliche Wege der Koexistenz einsetzt. Dieser Ausflug nach Ramallah war sehr eindrucksvoll. Yuval und Husam ermöglichen ihren Reisegruppen verschiedene Perspektiven auf die konfliktreiche Situation im Nahen Osten: Vertreter israelischer Ministerien kommen zu Wort, wie auch Siedlerfrauen und Palästinenserinnen aus Ost-Jerusalem oder ein palästinischer Anwalt, der aus den USA nach Ramallah zurückgekehrt ist, weil er nur vor Ort für die Zukunft seines Volkes und die des jüdischen Volkes arbeiten kann.

Bei der Veranstaltung am 20.08. werden wir auf eine vielseitige Kurzreise nach Israel und Palästina geführt, die sicher auch manche Frage aufwirft. Aber auch für Fragen wird genug Raum sein.

Yuval spricht Englisch, für eine Übersetzung ist gesorgt.



Drei Tage später laden der Verein Himmel un Ääd e.V. und unser Verein zu einem weiteren Highlight ein:

23.08.2022, 19.30 Uhr
Eröffnung der Ausstellung „Jüdische Biografien – Leidtragende des Holocaust in Ganey Tikva und Bergisch Gladbach“
im Pfarrsaal der Herz-Jesu-Kirche
Altenberger-Dom-Straße 140, 51467 Bergisch Gladbach-Schildgen
Eintritt frei, um Spenden wird gebeten.
mit Umtrunk, daher bitte anmelden unter: https://www.himmel-un-aeaed.de/angebote/veranstaltungsanmeldung/

Die Ausstellung können Sie besuchen vom
14.08. bis 25.09.2022
im Begegnungscafé Himmel un Ääd,
Altenberger-Dom-Str. 125, 51467 Bergisch Gladbach-Schildgen
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: 9 – 18 Uhr
Samstag: 9 – 13 Uhr

Als ich kürzlich mit Tom Hegermann, der als Moderator durch die Veranstaltung am 23.08. führen wird, E-Mails ausgetauscht habe, erklärte er, wie sehr ihn die Geschichten bewegen, die wir aus Bergisch Gladbach und Ganey Tikva zusammengetragen haben. Das empfinde ich ebenfalls. Auch wenn wir schon so viel über den Holocaust wissen, gelesen, gehört und gesehen haben, hier werden Geschichten aus unserer Stadt und unserer Partnerstadt lebendig, die sonst nie öffentliche Beachtung fänden. Viele Geschichten enden mit der Rettung, aber was mussten diese Menschen bis dahin erleiden? Unvorstellbares, das ihr Leben geprägt hat. Gerd Pohl, der Intendant des Puppenpavillons Bensberg, und Claudia Timpner, Intendantin des Theas Theater, werden uns die Biografien auszugsweise vortragen.

Wussten Sie, dass aus dem in Schildgen versteckten jüdischen Teenager Jascha Lülsdorf der weltbekannte (nicht übertrieben!) Fotograf Jacques Lowe wurde, der bei den Kennedys ein- und ausging? Haben Sie schon einmal die Geschichte eines Mannes gehört, der ein Hunger-Lager in Transnistrien überlebt hat und vor kurzem 100jährig verstarb? Die Töchter dieser beiden Männer, Victoria Allen und Ruthy Vortrefflich, werden digital zugeschaltet und von Tom Hegermann interviewt.

Eine der Schildgener Geschichten endet traurig: Dr. Erich Deutsch wird 1944 im Konzentrationslager Theresienstadt ermordet. Seine Enkelin hat die Verfolgung als kleines Kind überlebt und erzählt aus ihrem Leben.

Übrigens: Die Geschichten sind mit vielen Fotos in einer Broschüre zusammengefasst, die Sie am 23.08. oder im Begegnungscafé Himmel un Ääd gerne gegen Spende erhalten können.

Ich gebe zu, dass ich als Mitorganisatorin positiv voreingenommen bin, aber: Es lohnt sich wirklich, Zeit für beide Veranstaltungen einzuplanen. Schön, wenn wir uns in diesem Monat gleich zweimal begegnen!
Weitere Informationen über diese und andere Veranstaltungen finden Sie auf unserer Website. Schauen Sie doch mal rein!
Schalom und bis bald!

Susanne Schlösser
Städtepartnerschaft Ganey Tikva Bergisch Gladbach e.V.

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